Hohem Anspruch gerecht geworden

“Ihr Applaus ist unser Lohn”, freute sich Albrecht Härdter, der Vorsitzende des Musikvereins Stammheim am Ende des musikalisch vielfältigen Frühjahrskonzerts. Die Besucher hatten am Ende der Vorstellung nicht mit begeistertem Beifall gespart. In der Gemeindehalle herrschte schon vor Beginn eine fröhliche Stimmung. Hunderte von Musikfreunden waren voll freudiger Erwartung der Einladung der Trachtenkapelle Stammheim gefolgt. Geboten wurde ihnen ein bunter Strauß voller stimmungsvoller Melodien und mitreißende Blasmusik vom Feinsten.
Das Jugendorchester eröffnete das Konzert unter der Leitung von Matthias Heldmayer. Die 32 Jugendlichen zeigten, dass im Musikverein eine hervorragende Jugendarbeit betrieben wird. Mit sicher vorgetragenen Stücken spielte sich der Nachwuchs schnell in die Herzen der Zuhörer. Annika Binder führte gekonnt durch das Jugendprogramm. Besonders viel Beifall gab es beim Stück “Oye Como Va” von Tito Puente, das in Kooperation von Musikverein und der Rhythmus-AG der Grundschule Stammheim dargeboten wurde.

Der Musikverein Stammheim bot einen bunten Strauß voller stimmungsvoller Melodien und mitreißende Blasmusik. Foto: Bausch

Der Musikverein Stammheim bot einen bunten Strauß voller stimmungsvoller Melodien und mitreißende Blasmusik. Foto: Bausch

Auch die Trachtenkapelle unter der Leitung von Michael Schanz beeindruckte gleich zu Beginn ihres Spiels mit der Ouvertüre aus Giuseppe Verdis Oper “Nabucco”. Bei diesen sinfonischen Klängen zeigten die rund 70 Bläser, dass sie auch schwierige Passagen mühelos meistern können. Einfühlsam nahmen sie die Impulse ihres Dirigenten auf und interpretierten überzeugend.
Auf äußerst charmante Weise führte Tina Reutter durch den Abend. Sie kündigte als nächsten Beitrag die “Downey-Overture” von Oscar Navarro an. Im Gegensatz zu Verdis gewaltigen Klängen entwickelte das Orchester jetzt gekonnt einen fast tänzerisch leichten Sound. Die Vielfalt aus rhythmischer Dynamik und unterschiedlichster Klangfärbung wurde auf feine Weise interpretiert. Mit dem rasanten Satz “Dance I” aus Dmitri Schostakowitschs “Jazz-Suite” klang der erste Teil des Konzerts aus. Mit dem mitreißenden Marsch “Die Regimentskinder” von Julius Fucik wurde der zweite Teil eröffnet. “Wir haben neben Ouvertüren und moderner Blasmusik auch eine Filmmusik einstudiert”, informierte Moderatorin Reutter und kündigte Musik aus dem Monumentalfilm “Gladiator” an, die von Hans Zimmer komponiert wurde und die mit dem Golden Globe für beste Filmmusik ausgezeichnet wurde.
Besonders viel Vergnügen bereitete den Zuhörern das lustige Katzenduett von Gioachino Rossini. Das in der ursprünglichen Komposition für zwei hohe Singstimmen komponierte ulkige Zwiegespräch in “Miau-Tönen” wurde von zwei Solo-Bläsern übernommen. Das Spektakel zwischen Katze und Kater imitierten Anna-Lena Fetzer und Daniel Schumacher mit ihren schallgedämpften Trompeten auf originelle Weise. Mit der Komposition “Danzón no. 2” des Mexikaners Marquez entführte die Kapelle in faszinierende musikalische Welten. Dieses Stück wurde zu einem besonderen Höhepunkt des Konzert. Die Zugabe, das gefühlvolle Duett “Ich will – ich kann, I can – I will” von Udo Jürgens, ging unter die Haut.

“Unsere Trachtenkapelle ist im Kreis Calw die einzige, die in der Höchststufe spielt. Sie hat im Mai 2014 beim Wertungsspiel die Bestnote hervorragend erhalten, sagte Härdter nicht ohne Stolz. Diesem hohen Anspruch wurden die Stammheimer auch bei diesem Konzert voll gerecht.

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